Dienstag, 4. Januar 2011

Rückblick: Der Advent in Innsbruck


Nachdem ich über die Weihnachtstage der rheinhessischen Heimat einen Besuch abgestattet habe, bin ich seit ein paar Tagen wieder "innmitten der Berge" - in Innsbruck. Bevor ich aber über das in den letzten Tagen Geschehene berichte, möchte ich noch einmal kurz auf den Advent hier in Innsbruck zurückblicken.

Schon ab Mitte November konnte man in Innsbruck den Eindruck gewinnen, dass Weihnachten direkt vor der Tür stünde. Denn ab dieser Zeit waren die wichtigsten Straßen der Innenstadt im Abstand von zehn Metern mit Lichterketten inklusiven Sternen überhangen, stand vor dem Goldenen Dachl ein großer Weihnachtsbaum und öffneten die Weihnachtsmarkte täglich ihre Pforten. Ich konnte mich dem Sog der Märkte und dem Duft des Glühweins allerdings erfolgreich bis Anfang Dezember entziehen und stattete den Christkindlmärkten erst dann meinen Besuch ab - dafür dann aber vergleichsweise regelmäßig.


Der Christkindlmarkt mit großem Tannenbaum vor dem Goldenen Dachl.
Insbesondere an den Abenden unter der Woche empfand ich die Atmosphäre als sehr gemütlich und angenehm - mit Blick auf das Goldene Dachl oder auf die weißen Gipfel der angrenzenden Berge schmeckt der Glühwein eben besonders gut. Nur an Wochenenden - wenn zahlreiche vor allem italienische Touristengruppen den Christkindlmarkt "überfluteten" - war an einen Glühwein in gemütlicher Atmosphäre nicht zu denken.

Wer abseits der Christkindlmärkte etwas Ruhe suchte wurde in den Innsbrucker Kirchen fündig. So auch im Innsbrucker Dom St. Jakob. Der Dom, der erst in den 60er Jahren - als Innsbruck ein eigenes Bistum wurde - zum Dom wurde, war früher die Stadtpfarrkirche und beherbergte als solche seit jeher das im Alpenraum wohl bekannteste Muttergottesbild: das Gnadenbild Mariahilf.
Gemalt wurde es in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts von Lukas Cranach dem Älteren - eigentlich für evangelische Kreuzkirche in Dresden. Als Gastgeschenk für den damaligen Innsbrucker Erzherzogen kam es aber schon recht früh nach Innsbruck. Normalerweise wird das Gemälde im Innsbrucker Hochaltar von einem später installiertem Silberaltar umgeben. Um aber die alljährlichen Vorbereitungszeiten auf die kirchlichen Hochfeste Weihnachten und Ostern besonders zu betonen wird sowohl in der Advents- wie auch in der Fastenzeit dieser Silberaltar abgesenkt und das (für mein Empfinden) schönere, weil etwas schlichtere Tafelbild aus dem 18. Jahrhundert kommt zum Vorschein.
 
Ein Blick in den Innsbrucker Dom St. Jakob zur Adventszeit

Das Gnadenbild Mariahilf in der "Adventsansicht"
Die Darstellung Marias mit dem Jesuskind verzichtet (wegen der geplanten protestantischen Empfangskirche) auf Heiligenscheine. Stattdessen scheint die besonders innige, liebevolle Zuneigung der Mutter an ihr Kind im Mittelpunkt zu stehen. Das scheint die sowohl die Innsbrucker wie auch viele andere Bewohner des Alpenraumes so zu faszinieren, dass sie dieses Bild vielfach nachgemalt wurde und bis zum heutigen Tag an vielen Innsbrucker Häuserfassaden zu finden ist.

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