Montag, 31. Januar 2011

Zu Gast im Haifischbecken

Schon öfters ist mir in den Bussen und Bahnen der Innsbrucker Verkehrsbetriebe die Werbung des Eishockey-Clubs Innsbruck ins Auge gefallen. Bisher hatte ich es allerdings nicht geschafft mich dort zu einem Spiel einzufinden.

Mit Katharina ging es jetzt am Samstag auf ein Zwischenrundenspiel der "Innsbrucker Haie". In der genannten Zwischenrunde werden die Aufsteiger in die Erste Eishockeyliga Österreichs ausgespielt.
Nach einer Einführung ins Eishockey-Regelwerk durch Wikipedia ging es abends in die "Tiroler Wasserkraft-Arena" - einem modernen aber recht kleinen Eisstadion. Unter den Fans - so verrät die Homepage des Clubs - wird das Stadion allerdings eher "Haifischbecken" genannt.

Das Innsbrucker (gefrorene) Haifischbecken
Leider war das Stadion nicht ausverkauft und viele Plätze blieben leer. Auch wenn es im Gesamten schon deutlich mehr waren, als auf den Warmmach und Einlauf-Bildern zu sehen sind.

Die Haie beim Warmschießen

Der Einlauf durch einen aufgeblasenen Hai
Dann ging es auch schon los. Trotz kämpferisch guter Leistung lagen die Haie recht flott im ersten Drittel mit 0:1 zurück gegen die "Red Bulls" aus Salzburg. Doch der Ausgleich gelang und im zweiten Drittel konnten die Innsbrucker sogar in Führung gehen. Doch vor der letzten Drittelpause konnten die Salzburger noch ausgleichen - auch weil die Innsbrucker Haie sich einen Zwei-Minuten-Strafe nach der anderen abholten...

Die Bullen im Angriff...
... doch die in Farben Deutschlands spielenden Innsbrucker Haie konnten klären.
Im letzten Drittel mussten die Innsbrucker Haie dann noch einen Treffer hinnehmen. Von diesem erholten sie sich nicht mehr und mussten sich am Ende mit der Niederlage zufrieden geben.
Dass das nicht allen Innsbruckern passte merkte man am Ende durch überflüssige Fouls und zwei angezettelten Schlägereien auf dem Eis: Handschuhe runter und aufeinander los... Leider hatte ich da die Kamera nicht griffbereit.


Einer vielen "Schiedsrichterbälle" nach einer Unterbrechung.

Der Salzburger Torwart schnappt mit seinen überdimensionierten Handschuhen nach dem Puck...

Auch wenn ein richtiger Spielfluss wegen der vielen Unterbrechungen nicht aufkommen wollte und die Stimmung in der Halle deutlich ausbaubar ist, war es ein schöner LiveSport-Abend mit vielen rassigen und harten Duellen auf dem Eis.

Das Semester liegt in den letzten Zügen - Evaluierungen und Prüfungen

Das Semester neigt sich hier so langsam dem Ende entgegen. So langsam wird mir bewusst, dass damit auch mein Aufenthalt hier sich so langsam zu Ende geht - nur noch einen Monat. Die Vorlesung abschließende Evaluierungen und die anstehenden bzw. schon abgeschlossenen Prüfungen halten mir das immer mehr vor Augen.

Von den Evaluierungen bin ich hier echt beeindruckt. Hier ist es üblich, dass jede Veranstaltung jedes Semester anhand eines zentral erstellten Evaluierungsbogen ausgewertet wird. Es gibt hier von der Uni eine extra Abteilung, die nur für die Evaluierung zuständig ist. Jede Evaluierung läuft gleich ab: Während der Dozent für die Evaluation den Raum verlassen muss, verteilt ein vorher bestimmter Student die Bögen aus. Jeder hat 10 Minuten Zeit für den Bogen, anschließend werden die Bögen wieder von dem bestimmten Studenten eingesammelt - dieser tütet sie in einen Umschlag und muss zwecks "Versiegelung" über die zugeklebten Umschlaglasche unterschreiben. Der Dozent hat keinen Einblick in die Bögen. Der Umschlag wird an oben genannte Abteilung weiter gereicht und dort zentral ausgewertet. Von dort bekommt der Dozent dann die Ergebnisse.
Auch wenn der Bogen meines Erachtens nicht optimal gestaltet ist und das derzeitige Dauer-Evaluierung etwas nervend ist, muss ich sagen, dass mir das konsequente Evaluieren sehr sinnvoll erscheint und die Qualität der Lehrveranstaltungen davon profitiert. Da könnte sich die Mainzer Uni mal eine Scheibe abschneiden und bei den Innsbrucker Kollegen mal etwas spicken!

Apropo "Spicken": Die ersten Klausuren und Prüfungen (über die Psychologie des Jugendalters, die Gotteslehre und die Exegese der Genesis) sind geschrieben bzw. erfolgreich abgeschlossen worden. Ohne spicken versteht sich...

Mittwoch, 26. Januar 2011

Schwarz, Weiß und Bunt - der "Gschnas"

Nachdem Schwarz und Weiß die dominierenden Farben des letzten Eintrags waren ging es gestern Abend sehr, sehr bunt zu. Die Fachschaft der Theologischen Fakultät hatte zum "Theologen-Gschnas" eingeladen.
Zunächst etwas verdutzt und nichts mit dem Namen anfangen könnend habe ich mich erkundigt: Bei jenem Fest handelt es sich um ein aus dem Wienerischen kommenden geselligem und lustigen Kostümfest - sehr weitläufig mit dem Verkleidungsbrauch aus unserer Fastnacht verwandt, nur ohne politische Dimension. Es geht einfach nur ums Verkleiden.

Da auch keinerlei "Fastnachtshits" gespielt wurde und keine Polonaise getanzt wurde war es de facto wirklich "nur" ein geselliges Beisammensein in kostümierter Runde. Aber auch das hatte was gehabt - so zwischen der ganzen Lernerei...

Montag, 24. Januar 2011

Letzte Woche trug Innsbruck schwarz, seit heute wieder weiß...

Da ich zur Zeit am Lernen bin sind die Blogeinträge in der letzten Zeit seltener geworden. Doch ganz vergessen habe ich den Blog natürlich nicht.

Seit Montag letzter Woche trug ganz Innsbruck schwarz. Etwas verwundert nahm ich an diesem morgen am Feuerwehrgerätehaus in der Nähe meiner allmorgendlichen Bushaltestelle eine große schwarze Flagge wahr. Gut, dachte ich mir: Es wird ein Kamerad gestorben sein - da hat die Feuerwehr gehisst.
Diese Erkärung erschien mir solange plausibel bis ich in die Stadt kam. Dort war an allen öffentlichen Gebäuden (Museen, Schulen, Universität etc.) ebenfalls schwarze Fahnen zu sehen. Sie galten wohl doch keinem der Amraser Feuerwehrkameraden, sondern jemand anderem.

Quelle: http://www.innsbruck.at/io30/download/Bilder/Content/Medienservice/Pressearchiv/Jahr2011/Jaenner2011/Schwarze-Fahne-web.jpg?disposition=inline
Diese Andere war die ehemalige Stadtbürgermeisterin Innsbrucks Hilde Zach. Sie amtierte bis vor fünf Jahren und verstarb jetzt laut Medienberichten Mitte Jänner nach langer, schwerer Krankheit. Wie ebenfalls den Medien zu entnehmen war, galt sie als die Macherin des modernen Innsbrucks. Ähnlich groß wie ihr Engagement für die Stadt gewesen sein muss, war jetzt die Trauer und Anteilnahme der Bevölkerung.
Diese gipfelte in einer großen Begräbnisfeier am Freitag. Nach dem Requiem im Dom bewegte sich der Trauerzug durch die Altstadt, Marie-Theresien-Straße bis zum Westfriedhof der Stadt. Auf diesem letzten Weg erwiesen der Altbürgermeisterin (laut Meldungen der Medien) neben zahlreichen Ehrengästen, einer 500 Mann starken Ehrenformation verschiedener Schützenvereine auch rund 15.000 Innsbrucker die letzte Ehre.

Die letzten Fahnen hingen auch heute noch. Doch wurde das letzte Woche dominierende Schwarz heute abgelöst. Seit den Morgenstunden schneit es hier in Innsbruck seit längerer Zeit mal wieder richtig, sodass die gesamte Stadt in ein winterliches Weiß getaucht wurde - wie der spätabendliche Blick aus meinem Fenster belegt.


So glänzt das eigentlich schwarze Dach der Amraser Kirche heute weiß...

Sonntag, 16. Januar 2011

Wintersportwochenende – Zweiter Teil: Nordische Kombination


Nach dem Bob-Weltcup am Samstag hatte ich heute am Sonntag dank einer Freikarte die Möglichkeit mir einen Weltcup der Nordischen Kombinierer zu betrachten. Dieser fand in Seefeld statt – ja, richtig an dem Ort wo auch ich meine ersten Schritte auf den Langlaufskiern unternommen habe.

Allein der Ausblick aus dem Zug heraus in ein Nebental des Inn war die Reise mit dem Zug dorthin fast schon wert. In Seefeld – dem Langlaufmekka Österreichs – angekommen machte ich mich zu Fuß auf den Weg zur neu gebauten Schanzenanlage. Die alte wurde im vergangen Jahr abgerissen und für die olympischen Jugendwinterspiele in Innsbruck 2012 neu errichtet. In Seefeld werden nämlich dann die Wettbewerbe im Skispringen, in der Nordischen Kombination, im Langlauf und im Biathlon ausgetragen.

Die Schanze auf der die olympische Jugend 2012 ihre Wettkämpfe austragen wird. Direkt unterhalb der Schanzen befindet sich das Stadion (inkl. Schießstand für die Biathlonwettbewerbe).

Kurz nach meiner Ankunft ging es mit dem Skispringen los. Je weiter sie sprangen, desto bessere Ausgangsbedingungen hatten sie für den zweiten Teil des Wettbewerbes – das nachmittägliche Langlaufen. Dort wurde nach dem Ergebnis des Springens gestartet: Der Beste beginnt und die anderen folgen je nach gesprungener Weite kurze Zeit später. Wer am Ende als Erster ins Ziel kommt hat die Nordische Kombination als Ganze gewonnen.

Der erste Wettbewerb - das Springen.
Auf der im Vergleich zur Bergisel-Schanze kleineren Schanze konnte sich keiner der Athleten von der Konkurrenz deutlich absetzen. So ging es in kurzen Abständen in die 2,5 km Langlauf-Runde, die viermal absolviert werden musste. Weil die Abstände so gering waren, war es ein sehr enges Rennen.

Das Stadion hatte sich recht gut gefüllt - 8.600 Zuschauer sollen es gewesen sein.

Ein Athlet beim Aufwärmen.

Der Start...

... und das Rennen.

Es kam zum Showdown auf der letzten Runde. Acht Läufer – darunter auch drei Deutsche – hatten noch die Gelegenheit den Sieg zu erringen. Am Ende gelang es einem Norweger. Die deutschen belegten die Plätze fünf bis sieben.

Besonders imponierend fand ich beim Langlaufrennen die hohen Geschwindigkeiten, die die Athleten fuhren, und wie mutig sie sich auf ihren dünnen Brettern in die Abfahrten stürzten. Obwohl ich bei meinen ersten Versuchen auf den Langlaufskier am Ende dachte, dass ich schon recht schnell gewesen sei wurde mir heute immer mehr bewusst in welchem Schneckentempo ich mich damals fortbewegt habe. Naja, noch bleibt mir noch ein bissl Zeit zum Üben. Der Schnee soll diese Woche auch wieder kommen…

Wintersportwochenende – Erster Teil: Bob-Weltcup


Nach der ersten Klausur, die ich am Freitag hier in Innsbruck geschrieben habe, stand ein als Zuschauer abwechslungsreiches Wintersportwochenende auf dem Programm. Es fanden in bzw. in der Nähe von Innsbruck zwei Winterweltcups statt – zum einen der Bob- und Skeleton-Weltcup in Innsbruck-Igls und der Doppelweltcup der Nordischen Kombinierer in Seefeld. Zu letzerem verweise ich auf den Blogeintrag „Wintersportwochenende – Zweiter Teil“.



Wer als fleißiger Blogleser jetzt denkt „Der hat doch schonmal was von einem Weltcup in Igls geschrieben“ hat Recht. Ende November war ich dort zum Rodelweltcup. Jetzt stand allerdings Skeleton und Bob auf dem Programm. Einen Skeletonwettbewerb – dort stürzen sich die Athleten kopfüber auf einem schlittenähnlichen Gefährt in die Bahn – habe ich leider nicht mitbekommen, da diese bereits unter der Woche stattgefunden haben. Dafür stand am Samstag der 2er-Bob-Wettkampf der Männer auf dem Programm.


Faszinierend wie die bei der Geschwindigkeit in den Bob springen...

Bereits beim Rodelwettkampf war ich ja schon begeistert gewesen von der Offenheit dieser Sportart im Eiskanal, aber dieses Mal kam es mir noch familiärer vor. Vielleicht lag das aber auch an dem im Vergleich zum Rodelweltcup geringeren öffentlichen Interesse.
Trotz vergleichsweise warmen Temperaturen und wenig Schnee um die Bahn herum war die Bahn bestens präpariert. Die Bobs donnerten – im wahrsten Sinne des Wortes – in höchster Geschwindigkeit an einem vorbei. Durch die hohen Geschwindigkeiten und die kleinen nicht zu vermeidenden Unebenheiten im Eiskanal wurden die Bobs inklusive Steuermann und Anschieber/Bremser kräftig durchgeschüttelt und erzeugten ein von Weitem bereits hörbares „Donnergeräusch“.  




Zwischen den beiden Wertungsläufen wurde zur Belustigung des Publikums ein 4er-Bobschlitten aus den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts reaktiviert – laut Aussage des Bahnsprechers ein echtes Original. Vier mutige Männer stürzten sich – nach einem Schluck aus dem Flachmann – in die Bahn.

Der Flachmann als Mutmacher...
Gelenkt wurde damals noch mit einem richtigen Lenkrad

Am Ende des Wettkampfes, bei dem es auch einen Sturz (allerdings ohne gesundheitliche Folgen) gab, stand ein Schweizer Bob ganz vorne. Zwei der drei deutschen Renn-Bobs mussten sich zeitgleich mit Rang vier begnügen.

Mittwoch, 12. Januar 2011

Salzburg zum Zweiten

Das letzte Wochenende (vor dem erneuten Studienbeginn) durfte ich nochmals in Salzburg verbringen. Auf Einladung eines dort wohnendes Freundes verbrachte ich dort ein schönes geselliges Wochenende. Von einer Sehenswürdigkeit, die ich bei meinem ersten Besuch in Salzburg nicht gesehen hatte, möchte ich euch schreiben - dem "Hangar-7":

Quelle: http://de.academic.ru/pictures/dewiki/104/hangar7_outside_01.jpg

Dieses Gebäude als ehemaliger Hangar direkt am Flughafen von Salzburg gelegen ist ein von RedBull-Gründer Dietrich Mateschitz aufwendig umgebautes multifunktionelles Gebäude, welches sich mittlerweile zu einer Art modernem Wahrzeichen von Salzburg entwickelt hat. Der Hangar beherbergt eine private Sammlung von Flugzeugen und Formel-1 Rennwagen, er bietet Platz für verschiedenste Ausstellungen und dient als Veranstaltungsort - unter anderem als Empfangsort für den Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel im vergangenen Jahr.

Hier noch ein Foto aus dem Internet, weil ich leider keine eigenen Fotos gemacht habe:

Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/66/Hangar7_inside_01.jpg Wer noch weitere Bilder sehen möchte, ist hier richtig.
Neben der beträchtlichen Anzahl an Flugzeugen, Formel-1-Rennwagen und anderen Geländewagen beherbergt der Hangar zwei Bars und ein Gourmet-Restaurant. Auch wenn man in der Bar den Preis für die exklusive Aussicht mitbezahlen musste, war es sehr, sehr lohnenswert das Ganze einmal gesehen zu haben.

Mittwoch, 5. Januar 2011

Das Bergiselspringen

Als Fernsehsportler und "Wintersportgucker" war schon vor meiner Ankunft ein Termin hier in Innsbruck fest eingeplant - das Bergiselspringen. Das Wintersporthighlight hier direkt in Innsbruck.
Die Schanzenanlage, die über der Stadt thront, hat schon eine lange Tradition und war schon zweimal olympische Wettkampfstätte - bei den Olympischen Winterspielen 1964 und 1976, die jeweils die Stadt Innsbruck ausrichtete. Die großen olympischen Ringe und zwei große Feuerschalen erinnern noch heute daran.

Aber am 03. Januar ging es nicht um Olympia, sondern um die 49. Internationale Vierschanzentournee - jenes Sportereignis, das sowohl viele Leute in die Stadien wie vor die Fernsehgeräte zieht. Hier in Innsbruck zog es trotz knackigen -4° C 22.000 Fans in das Skisprungstadium. Die Stimmung war gut und das Stadion voll - wir mittendrin.


Schon vor dem eigentlichen Springen kam gute Stimmung auf. Die Menge, aufgefordert vom Stadionsprecher, puschte mit einer Laola die Skifahrer, die im choreographisch anmutenden Gleichschritt die Landepiste präparierten.


Dann ging es auch schon bald los. Unser Platz war sehr gut. Wir konnten jeweils die gesamte Flugphase so wie die Landung eines jeden Springers gut verfolgen. Da der Anlauf von unserer Stelle nicht einsehbar war schienen die Springer aus dem nichts ins Stadion katapultiert zu werden. Sobald wir sie sehen konnten standen sie schon hoch in der Luft:


Damit ihr euch eine Vorstellung machen könnt wie wir das Springen verfolgt haben hier ein kurzes Video aus der Stadionzuschauerperspektive...


Bilder - wie das folgende - konnte ich aus der Zuschauerperspektive zwar leider nicht machen, will euch trotzdem auf sie verweisen. Ein paar weitere schöne Schnappschüsse findet ihr hier.

Quelle: http://www.salzburg.com/sn/nwas/PictureGallery_scom4/PHP-Files/ShowImage.php?Ref=DBild/91f3*la99jb4p6$cej-2hdz
Man könnte meinen, dass das Ganze recht schnell langweilig werden könnte, da ja quasi immer dasselbe passiert. Aber dem war nicht so. Wir sahen einen spannenden Wettkampf und fieberten bis zum letzten Springer mit. Davon konnten uns auch einige betrunkene Idioten nicht abhalten, die mittendrin meinten einen Knaller zünden zu müssen.

Die zahlreichen Österreicher mit ihren Fahnen hatten am Ende kräftig was zu feiern. Der große Favorit - der Österreicher Thomas Morgenstern - gewann souverän und geht als großer Favorit in das morgige abschließende Springen der Vierschanzentournee in Bischofshofen.

Das Siegerpodest - 1. Thomas Morgenstern, 2. Adam Malysz, 3. Tom Hilde

Besuch - Bergsilvester, Langlaufen, Shoppen und vieles mehr

Über Silvester hatte ich erfreulicherweise Besuch aus der Heimat - Katharina und Alex besuchten mich. Gemeinsam verlebten wir rund um den Jahreswechsel ein paar abwechslungsreiche und erholsame Tage hier im schönen Innsbruck.


Hier in Innsbruck feiert man natürlich kein normales Silvester - nein, man feiert "Bergsilvester". In der Innenstadt wurde eine "Bergsilvester-Zone" aufgebaut. In ihr fanden sich viele Bühnen und Stände, die mit Tanzmusik und warmen Getränken die Bergsilvestler bei satten Minusgraden "aufheizten". So konnten wir trotz der äußerlichen Kälte innerlich erwärmt durch Tanz und wärmende Getränke um Mitternacht inmitten einer großen Menschenmenge direkt am Ufer des Inn ein großes und sehr schönes Feuerwerk sehen und so wunderbar ins neue Jahr starten.





Nach einem ruhigeren Neujahrstag ging es tags darauf nach Seefeld - einem Ort auf knapp 2000 Metern, welches für seine guten Langlaufloipen bekannt ist. Dem Ziel entsprechend war unser Tagesprogramm ein sportliches - wir hatten uns Langlaufski ausgeliehen und wollten uns in der Loipe ausprobieren. Die erste Runde auf einer Loipe speziell für Anfänger muss von außen auch sehr nach "Ausprobieren" ausgesehen haben: wackelig auf den Ski, unrund im Bewegungsablauf und sehr gemütlich vom Tempo.
Nach und nach wurden wir aber sicherer und trauten uns auf eine größere Runde in die nahe gelegenen Wälder. Umgeben von einer traumhaften Winterlandschaft ließen sich dort ganz entspannt ein paar Kilometer laufen bevor die Ski wieder zurückgebracht werden mussten. Hier ein paar Schnappschüsse:




Auch der nächste Tag drehte sich um den Wintersport. Allerdings waren wir diesmal nicht selbst sportlich aktiv, sondern statteten der Vierschanzentournee der Skispringer, die in Innsbruck Station machte, einen Besuch ab - doch dazu mehr in einem gesonderten Blogeintrag.

Zum Abschluss des Besuchs der Damen stand am Ende - wie konnte es auch anders sein - eine (kurze) Shoppingtour auf dem Programm. Zu Fuß ging es in den nahe gelegenen IKEA und ins angrenzende Einkaufszentrum "dez". Erwähnung findet diese Einkaufstour hier, weil es mir dort gelungen ist Alex vom Kauf einer modisch schicken und "nur" 40€-teuren (aber meinem Empfinden nach absolut unpraktischen) Jacke abzuraten.

Dienstag, 4. Januar 2011

Rückblick: Der Advent in Innsbruck


Nachdem ich über die Weihnachtstage der rheinhessischen Heimat einen Besuch abgestattet habe, bin ich seit ein paar Tagen wieder "innmitten der Berge" - in Innsbruck. Bevor ich aber über das in den letzten Tagen Geschehene berichte, möchte ich noch einmal kurz auf den Advent hier in Innsbruck zurückblicken.

Schon ab Mitte November konnte man in Innsbruck den Eindruck gewinnen, dass Weihnachten direkt vor der Tür stünde. Denn ab dieser Zeit waren die wichtigsten Straßen der Innenstadt im Abstand von zehn Metern mit Lichterketten inklusiven Sternen überhangen, stand vor dem Goldenen Dachl ein großer Weihnachtsbaum und öffneten die Weihnachtsmarkte täglich ihre Pforten. Ich konnte mich dem Sog der Märkte und dem Duft des Glühweins allerdings erfolgreich bis Anfang Dezember entziehen und stattete den Christkindlmärkten erst dann meinen Besuch ab - dafür dann aber vergleichsweise regelmäßig.


Der Christkindlmarkt mit großem Tannenbaum vor dem Goldenen Dachl.
Insbesondere an den Abenden unter der Woche empfand ich die Atmosphäre als sehr gemütlich und angenehm - mit Blick auf das Goldene Dachl oder auf die weißen Gipfel der angrenzenden Berge schmeckt der Glühwein eben besonders gut. Nur an Wochenenden - wenn zahlreiche vor allem italienische Touristengruppen den Christkindlmarkt "überfluteten" - war an einen Glühwein in gemütlicher Atmosphäre nicht zu denken.

Wer abseits der Christkindlmärkte etwas Ruhe suchte wurde in den Innsbrucker Kirchen fündig. So auch im Innsbrucker Dom St. Jakob. Der Dom, der erst in den 60er Jahren - als Innsbruck ein eigenes Bistum wurde - zum Dom wurde, war früher die Stadtpfarrkirche und beherbergte als solche seit jeher das im Alpenraum wohl bekannteste Muttergottesbild: das Gnadenbild Mariahilf.
Gemalt wurde es in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts von Lukas Cranach dem Älteren - eigentlich für evangelische Kreuzkirche in Dresden. Als Gastgeschenk für den damaligen Innsbrucker Erzherzogen kam es aber schon recht früh nach Innsbruck. Normalerweise wird das Gemälde im Innsbrucker Hochaltar von einem später installiertem Silberaltar umgeben. Um aber die alljährlichen Vorbereitungszeiten auf die kirchlichen Hochfeste Weihnachten und Ostern besonders zu betonen wird sowohl in der Advents- wie auch in der Fastenzeit dieser Silberaltar abgesenkt und das (für mein Empfinden) schönere, weil etwas schlichtere Tafelbild aus dem 18. Jahrhundert kommt zum Vorschein.
 
Ein Blick in den Innsbrucker Dom St. Jakob zur Adventszeit

Das Gnadenbild Mariahilf in der "Adventsansicht"
Die Darstellung Marias mit dem Jesuskind verzichtet (wegen der geplanten protestantischen Empfangskirche) auf Heiligenscheine. Stattdessen scheint die besonders innige, liebevolle Zuneigung der Mutter an ihr Kind im Mittelpunkt zu stehen. Das scheint die sowohl die Innsbrucker wie auch viele andere Bewohner des Alpenraumes so zu faszinieren, dass sie dieses Bild vielfach nachgemalt wurde und bis zum heutigen Tag an vielen Innsbrucker Häuserfassaden zu finden ist.